Hälfte der NÖ Volksschulen ist gefährdet

Eine Richtlinie, die aus dem Wiener Ministerium in die Länder flatterte, macht den beiden Klubobmännern Sorgen. Schneeberger: „Die aktuelle Stellenplanrichtlinie geht eindeutig gegen die Interessen der Kinder, der Schulpartner und der Regionen.

Das Ministerium von Schmied hat den Erhalt von Kleinschulen als „Nicht-Ziel“ und eine Anpassung der Klassenschülerzahlen an jene im urbanen Bereich ausgegeben. Das klingt banal, ist aber für Niederösterreich fatal: Von 631 Volksschulstandorten wären 317 Standorte gefährdet. Bei den Hauptschulen sind 141 von insgesamt 262 betroffen. Im Bezirk Zwettl sind beispielsweise 33 von 35 Volksschulen von einer Schließung bedroht.“ In Oberösterreich wären 307 Schulen von der Schließung bedroht, 242 Volks- und 65 Hauptschulen. In seinen Ausführungen skizzierte Schneeberger die Folgen: „Schon unsere Tafelklassler müssten täglich Wegstrecken von bis zu 60 Kilometer zurücklegen, Fahrtzeiten zwischen 2 und zweieinhalb Stunden pro Tag keine Seltenheit. Damit würde die Tagesbelastung für unsere Kinder enorm ansteigen, die Möglichkeit an Mitwirkung von traditionellen Bräuchen wie Ernte-Dank-Fest, Fronleichnamsumzüge oder Nikolausfeiern wäre viel schwerer. Außerdem ist die Zeit für Freizeitgestaltung bzw. Mitwirkung bei lokalen Vereinen um Vieles geringer.“ Klubobmann Schneeberger ortet in der Frage einen „roten Faden“ der „Zentralisten“. „In diesem Fall sind es die großräumigen Zentralschulen, in anderen Fällen die überbetrieblichen Lehrwerkstätten, oder die Zusammenlegung von Gemeinden, Bezirkshauptmannschaften und Spitälern“, so der VP-Klubobmann. Keine bildungspolitischen Schrebergärten „Uns geht es in der Schulpolitik nicht um Macht und auch nicht um einen bildungspolitischen Schrebergarten. Für uns als Vertreter der Länder ist es unumstritten, dass die wesentlichen Kompetenzen wie die Lehrpläne, Lehrziele, das Lehrerdienstrecht oder die Pädagogenausbildung beim Bund und österreichweit gleich bleiben müssen. Was wir wollen, ist die Organisation vor Ort zu regeln und den Bedürfnissen unserer Kinder anzupassen“, so Schneeberger. „Wir wissen, dass mehr Kompetenzen mehr Verantwortung bedeuten, wir wissen aber auch damit umzugehen“, betont Stelzer.