„Für die Weiterentwicklung des Waldviertels ist die Verkehrsinfrastruktur ein ganz besonderer Faktor“, betonte Landeshauptmann Pröll und erinnerte daran, dass man bereits bei der Regierungsklausur im Frühjahr „einen Schwerpunkt auf den gesamten Ausbau der Infrastruktur im Waldviertel gelegt“ habe. So werden insgesamt im Waldviertel 140 Millionen Euro bis 2020 investiert. Ein Quantensprung für die verkehrspolitische Arbeit im Waldviertel", so Pröll.
„Wir haben uns in den letzten 20 Jahren auf zwei Achsen konzentriert: auf die Achse Wien – Stockerau – Horn – Gmünd (B4/B2) und auf die Achse Krems – Zwettl – Vitis (B37/B38/B36)“, betonte Pröll, dass insgesamt in beide Achsen bereits 160 Millionen Euro investiert worden seien und es damit gelungen sei, das Waldviertel einen ordentlichen Schub nach vorne zu bringen.“ „Nach St. Pölten konnten wir die Fahrtzeit um 40 Minuten und nach Wien um 30 Minuten verringern“, so der Landeshauptmann. Der Ausbau der Straßen habe „einen großen Einfluss auf die Fahrtzeit“, und das habe „für die Aufwertung des Wirtschaftsstandortes eine besondere Bedeutung“, so Pröll.
Bis 2020 werde man nochmals zusätzlich 140 Millionen Euro investieren. „Für jedes Jahr haben wir uns ein Bauprojekt pro Achse vorgenommen“, so Pröll. Auf der Achse Wien – Stockerau – Horn – Gmünd für 2016 die Niveaufreimachung Horn-West und der dreispurige Ausbau Ziersdorf Süd, 2017 dreispuriger Ausbau Fürwald (Gemeinde Brunn/Wild), 2018 dreispuriger Ausbau Großburgstall (Gemeinde St. Bernhard), 2019 dreispuriger Ausbau Heldenberg, 2020 dreispuriger Ausbau Baumgarten (Gemeinde Gr. Weikerdorf). Auf der Achse Krems – Zwettl – Vitis: 2017 Umfahrung Zwettl fertig, 2018 dreispuriger Ausbau Gneixendorf – Stratzing, 2019 dreispuriger Ausbau Stratzing – Droß, 2020 Umfahrung Großglobnitz – Kleinpoppen. Dazu komme der für beide Achsen relevante sechsspurige Ausbau des Knoten Stockerau – Stockerau Ost von Seiten der Asfinag. Das sei ein weiterer „Beschleunigungsfaktor“, so Pröll.
Die Fertigstellung der Umfahrung bedeute „einen Quantensprung am Weg in die Zukunft für die Anbindung der Region um Zwettl an die Bezirkshauptstadt Zwettl und für die Standortqualität von Zwettl“, betonte der Landeshauptmann, dass die Aufwertung des Standortes „ein ganz wesentlicher Faktor in den Überlegungen“ gewesen sei. Durch die Umfahrung erreiche man eine
Fahrtzeiteinsparung um bis zu 15 Minuten auf der Strecke Gmünd bzw. Weitra – Krems – St. Pölten. Wenn 2020 all diese Projekte umgesetzt seien, werde man die neue verkehrspolitische Situation evaluieren und wenn diese nicht ausreichend sei, weitere nächste Schritte planen, um „eine optimale Verkehrsanbindung des Waldviertels“ zu erreichen, so Pröll.
Die Projekte seien eingebettet in eine umfassende Verkehrsstrategie, betonte der Landeshauptmann, dass das wesentliche Ziel sei, den Verkehr aus den Siedlungen heraus zu bringen. In den vergangenen 25 Jahren habe man landesweit 140 Kilometer an Umfahrungen geplant und umgesetzt und damit rund 100.000 Menschen vom Verkehr entlastet, so Pröll. „Durch die Umfahrung Zwettl sind rund 2.500 Menschen in ihrer Lebensqualität positiv beeinflusst worden“, so der Landeshauptmann, der betonte, dass man für die Menschen die Lebensqualität und Sicherheit entsprechend erhöhen wolle. „Weniger Verkehr in den Siedlungen bedeutet weniger Lärm, weniger Abgase und weniger Gefahren-Potential“.“ Durch die Inbetriebnahme der Umfahrung Zwettl werde man 50 Prozent des Verkehrs aus der Stadt hinausbekommen, das bedeute „ein vollkommen neues Lebensgefühl“, so Pröll.
Bürgermeister Prinz sprach von einer „besseren verkehrlichen Anbindung an die Zentralräume“ und davon, dass man ab nächstem Jahr mit der Inbetriebnahme der Umfahrung Zwettl „eine bessere Lebensqualität für die Bürger im Zentrum“ erreiche. „Wir freuen uns, dass der Ausbau der Straße so rasch durchgeführt werden konnte“, so Prinz. Durch die Umfahrung und die weiteren Maßnahmen werde es für Betriebe interessant, nach Zwettl zu kommen und auch der Tourismus profitiere davon.
Der Bau sei in Rekordzeit erfolgt, bedankte er sich bei den bauausführenden Firmen, dass die geologischen Verhältnisse mit hoher Qualität und Sorgfalt gemeistert worden seien. Eine Teilstrecke könne bereits heuer asphaltiert werden, so Decker.
Straßenbaudirektor Decker sagte, dass man für die Umfahrung Zwettl „eine spezielle Situation“ vorgefunden habe, es sei eine zehn Kilometer lange Straße, die zu zehn Prozent mit Brückenobjekten gewährleistet werde